Der Benz/21 auch Schupo Sonderwagen Benz/21 oder VP21 war ein Radpanzer, der von den Schutz- und Ordnungspolizeien der Weimarer Republik als Sonderwagen eingesetzt wurde. Von 1921 bis 1925 wurden von der Firma Benz & Cie. 25 Fahrzeuge der Variante VP21 gebaut und ausgeliefert. Das Fahrzeug und verschiedene nahe Varianten sind frühe Modelle aus der Reihe von wieder aufgenommenen Panzerentwicklungen in Deutschland nach dem Ersten Weltkrieg.
Benz/21 | |
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![]() VP21 Schupo Sonderwagen Benz/21[1] | |
Allgemeine Eigenschaften | |
Besatzung | 5 Mann |
Länge | 5,95 m |
Breite | 2,60 m |
Höhe | 3,32 m |
Masse | 11 t |
Panzerung und Bewaffnung | |
Panzerung | 4 bis 12 mm |
Hauptbewaffnung | 2 × MG 08/15 |
Beweglichkeit | |
Antrieb | 74 kW (100 PS) |
Geschwindigkeit | 50 km/h |
Leistung/Gewicht | PS/t |
Reichweite | ca. 350 km |
Wie der Daimler DZVR 21 und der Ehrhardt/21 war der Benz/21 VP21 Ergebnis einer Ausschreibung des Reichsministeriums des Innern, das die Anschaffung der Sonderwagen für die Länderpolizeien koordinierte. Nach Schmitt hatte sich „eine größere Anzahl von Automobilfirmen“ für das Projekt beworben, angenommen wurden aber nach Vorversuchen nur die o.a. drei Entwürfe.
Als gemeinsame Merkmale besaßen die Sonderwagen von Benz und Daimler als Basischassis die Artillerie-Kraftzugmaschine Krupp-Daimler (Art.Kr.Zgm. Kr.-D.) 100 PS KD 1 aus dem Ersten Weltkrieg mit Vierradantrieb. und Rückwärtslenkung. Weitere Merkmale sind ein vorn liegenden Motor, ein Umkehrvorgelege und eine stillgelegte Doppellenkung, so dass die Fahrzeuge bei Bedarf rückwärts mit derselben Geschwindigkeit gesteuert werden konnten wie vorwärts. Die Firma Ehrhardt nutzte ein eigenes Chassis, das im Ersten Weltkrieg für Ballonabwehrkanonen gebaut wurde. Die Panzerwagen waren hoch gebaut, um das Besteigen der Fahrzeuge zu erschweren. Der Panzeraufbau hatte zwei diametral gegenüberliegende Drehtürme mit je einem Maschinengewehr. Durch ihr großes Gewicht waren die Fahrzeuge in der Lage, Barrikaden mit Hilfe eingebauter Rammböcke beiseite zu schieben. Im so genannten Polizeikampf dienten sie zur gewaltsamen Aufklärung, als Vorhut oder auch als Rückhalt für die infanteristisch eingesetzten Beamten.
Manche Ausführung der Sonderwagen-Reihen unterscheiden sich nur wenigen Details der drei Herstellern Benz (Gaggenau), Daimler (Stuttgart) und Ehrhardt (Berlin). Die Variante VP21 hat als markantes Merkmal einen abgeflachten "Seitenerker" mit kleinen Öffnungen die als Schießscharten genutzt werden konnten. Dieser Aufbau wurde von Martini & Hünecke Maschinenfabrik AG Berlin geliefert. Nach Werksangaben des Archives der Daimler-Benz A.G. wurden 25 Exemplare gefertigt, andere Quellen weisen 24 Stück aus.[1]
Variantenvergleich in Bildern:
Datenblatt Benz/21 Ausführung VP21:[1]