Das Sturmgeschütz IV (Sd.Kfz. 167/ StuG IV) war ein Sturmgeschütz, das während des Zweiten Weltkrieges von der Sturmartillerie der deutschen Wehrmacht eingesetzt wurde.
Sturmgeschütz IV | |
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Sturmgeschütz IV in einem Militärmuseum in Posen (2010) | |
Allgemeine Eigenschaften | |
Besatzung | 4 |
Länge | 6,70 m |
Breite | 2,95 m |
Höhe | 2,20 m |
Masse | 23 t |
Panzerung und Bewaffnung | |
Panzerung | vorn: 80 mm seitlich: 30 mm hinten: 20 mm |
Hauptbewaffnung | 7,5-cm-StuK 40 L/48 |
Sekundärbewaffnung | Maschinengewehr MG 34 oder MG 42, 7,92 mm |
Beweglichkeit | |
Antrieb | Maybach HL 120 TRM[T 1] (300 PS bei 3000/min) wassergekühlter V12-Ottomotor 300 PS |
Geschwindigkeit | 38 km/h (Straße) |
Leistung/Gewicht | 13 PS/t |
Beim StuG IV handelt es sich um den leicht modifizierten Aufbau des Sturmgeschützes III Ausf. G auf dem Fahrgestell des Panzers IV. Wie beim StuG III kam die 7,5-cm-StuK 40 L/48 zum Einsatz. Alleiniger Hersteller war die Fried. Krupp Grusonwerk AG in Magdeburg-Buckau.
Das StuG IV wurde als Ersatz für das StuG III produziert, nachdem im September 1943 dessen Hersteller, die Altmärkischen Kettenwerke in Berlin-Borsigwalde, durch einen alliierten Luftangriff auf Berlin vorübergehend ausgefallen war. Der Panzeraufbau konnte nach kleineren Änderungen auf das Fahrgestell des Panzer IV gesetzt und damit die Produktion von Sturmgeschützen nahezu aufrechterhalten werden.
Zur Infanteriebekämpfung stand wie beim StuG III ein Maschinengewehr MG 42/MG 34 zur Verfügung. Das MG konnte als Luftabwehrwaffe oder zur Infanteriebekämpfung eingesetzt werden, es hatte einen Panzerschild. Spätere Versionen des Sturmgeschützes IV hatten ein von innen unter völligem Panzerschutz bedienbares MG.
Vom StuG IV wurden von Ende Dezember 1943 bis zum Kriegsende 1141 Stück neu produziert.
Erwähnenswert ist die Tatsache, dass Generaloberst Guderian das Sturmgeschütz IV als ausreichend für alle Aufgaben erachtete und zum Beispiel von dem Wert des Panzers IV/70, einem ähnlichen Fahrzeugtyp, nicht überzeugt war.[1]
Die Fahrzeuge wurden in folgenden Fahrgestell-Nummernbereichen gebaut: 89324–89382 (Alkett, Fahrgestelle vom Nibelungenwerk) und 100001–101111 (Krupp-Grusonwerk).[2]
An Munition wurde mitgeführt: Munition: 63 Granaten 75 mm und 600 Patronen 7,92 mm.
Es sind soweit bekannt nur vier Sturmgeschütze IV erhalten.
Ein StuG IV wurde 1999 in der Nähe von Bydgoszcz (Bromberg) ausgegraben und befindet sich im „Orzel-Bialy“-Museum im polnischen Skarżysko-Kamienna. Es wird zur Zeit (Stand Juli 2018) nicht ausgestellt, sondern befindet sich immer noch im Prozess der Restaurierung mit Hilfe von Teilen anderer Fahrzeuge.[3]
Ein zweites Exemplar wurde 2006 und 2008 in der Nähe von Posen auf dem Grund eines Flusses gefunden und konnte wieder fahrfähig gemacht werden. Es befindet sich dort im „Muzeum Broni Pancernej CSWL“.
Ein drittes Exemplar wurde 2009–2010 in Russland gefunden. Die Hülle konnte mit Teilen anderer Fahrzeuge rekonstruiert werden und ist heute im „Vadim Zadorozhny“ Museum in Archangelskoje zu besichtigen.[4]
Das vierte Fahrzeug wurde 2011 aus einem Sumpf in Lettland geborgen und ebenfalls unter Verwendung von Teilen anderer Fahrzeuge rekonstruiert. Es ist nun Teil der Ausstellung im Militärfahrzeugsmuseum des Hotels Sventes Muiža (Svente, Lettland).[5]
Anmerkungen zum Motor „Technische Daten“
Panzer: PzKpfw I · PzKpfw II · PzKpfw 38(t) · PzKpfw III · PzKpfw IV · PzKpfw V Panther · PzKpfw VI Tiger I · PzKpfw VI Tiger II
Jagdpanzer: Panzerjäger I · Marder I · Marder II · Marder III · Nashorn · Jagdpanzer 38 · Jagdpanzer IV · Jagdpanther · Jagdtiger · Panzerjäger Tiger (P) Ferdinand/Elefant
Sturmpanzer/Panzerartillerie: 15-cm-sIG 33 (Sf) auf Pz. I B · 15-cm-sIG 33 (Sf) auf Pz. II · 15-cm-sIG 33 (Sfl.) auf Pz. 38 (t) „Grille“ · Sturmgeschütz III · StuIG 33 B · Sturmhaubitze 42 · Sturmgeschütz IV · Sturmpanzer IV · Sturmtiger