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Der BA-10 war ein sowjetischer schwerer Panzerwagen der vor dem Zweiten Weltkrieg bei der Roten Armee (RKKA) eingeführt und im Zweiten Weltkrieg viel genutzt wurde. Seine Hauptaufgabe war die Aufklärung für und Unterstützung der Infanterieverbände. Ausgerüstet mit zwei Maschinengewehren und einer leistungsfähigen 45-mm-Kampfwagenkanone in einem regulären Panzerturm war er sogar in der Lage, leichtere gegnerische Panzer zu bekämpfen.

BA-10

BA-10M

Allgemeine Eigenschaften
Besatzung 4 Mann
Länge 4,65 m
Breite 2,07 m
Höhe 2,210 m
Masse 5140 kg
Panzerung und Bewaffnung
Panzerung 6 bis 15 mm
Hauptbewaffnung 1 × 45-mm-Kanone
Sekundärbewaffnung 2 × 7,62-mm-MG
Beweglichkeit
Antrieb wassergekühlter 4-Zylinder-Benzinmotor GAZ-M1
50 PS (37 kW)
Federung Radantrieb
Geschwindigkeit 55 km/h
Leistung/Gewicht 9,7 PS/t
Reichweite 300 km

Entwicklung


Im Jahr 1927 wurde ein Fünfjahresplan für die sowjetische Rüstung erstellt, der die Fertigung von schweren Panzerwagen beinhaltete. Ein erstes Modell war der BA-27, ihm folgte bald der BA-I (BAI), BA-3 und dann der BA-6. Der BA-10 ging unmittelbar aus dem modernisierten BA-6 (BA-6M) hervor. Während die BA-6 mit dem Turm des T-26 und des BT-5 bestückt waren, erhielt der BA-10 einen neuen konischen Turm. Zusätzlich wurde die Panzerung einheitlich auf 10 mm geändert, dafür aber stärker gewinkelt. Durch eine größere Zahl von Änderungen, zu denen auch eine auf 11 bis 14 mm verstärkte Panzerung und ein neuer 85-PS-Motor gehörten, wurde der BA-10 noch vor der Einführung zum Typen BA-10M, der praktisch das Serienmodell darstellte.

Die Einführung bei der Roten Armee erfolgte 1938.


Technik


BA-10 1939 in Polen
BA-10 1939 in Polen

Eine Besonderheit der sowjetischen Panzerwagen war der Topographie und dem Straßennetz der Sowjetunion geschuldet. Trotz einer verhältnismäßig leichten Panzerung waren die Fahrzeuge recht schwer, was – solange Straßen benutzt werden konnten – für ein 6×4-Fahrzeug noch vertretbar war, doch im Gelände und besonders während der Schlammperioden im Frühjahr und Herbst stießen die Fahrzeuge sofort an ihre fahrtechnischen Grenzen. Die sowjetischen Ingenieure standen vor der gleichen Herausforderung wie die deutschen Ingenieure mit den 6×4-Sd.Kfz.-231/232-Fahrzeugen.

Die sowjetische Lösung waren Gleisketten für die hintere Doppelachse, wodurch der spez. Bodendruck verbessert werden konnte und die Traktion eines Halbkettenfahrzeugs erreicht wurde. Die Ketten bestanden aus 25 Weichstahlelementen (80 × 35 cm) und wogen je 75 kg. Sie wurden am Fahrzeug mitgeführt und das Aufziehen benötigte ca. 10 Minuten.

Das GAZ-AAA-Chassis hatte sich bewährt und wurde weiterverwendet.

Der Panzerturm verfügte über eine leistungsstarke, halbautomatische 45-mm-Kanone mit koaxialem Maschinengewehr. Als Sekundärbewaffnung wurde in der Wanne neben dem Fahrer in einer Kugelblende ein zweites 7,62-mm-DP-Maschinengewehr eingebaut.


Einsatz


Während einige Quellen behaupten, dass bereits im spanischen Bürgerkrieg BA-10 zum Einsatz kamen, spricht viel dafür, dass hier ein Irrtum vorliegt, da Fahrzeuge mit einer 37-mm-Kanone beschrieben wurden, was den nachweislich gelieferten BA-I entspricht. Beweise gibt es für den Einsatz im sowjetisch-japanischen Grenzkonflikt. Bei Khalkhin Gol sollen etwa 80 Fahrzeuge im Einsatz gewesen sein, von denen einige zerstört wurden, was durch Fotos belegt wurde. Dokumentiert ist der Einsatz bei der Besetzung Lettlands und in großem Umfang nach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion. Auch wenn das BA-10 ein bereits weit entwickeltes Fahrzeug war, das von der eigenen Geschwindigkeit in seinen Operationen profitierte, so gingen doch die meisten Fahrzeuge im ersten Kriegsjahr verloren. Im Raum Leningrad ist der Einsatz bis ins Jahr 1943 dokumentiert, doch die bald nach Kriegsbeginn einsetzenden Lend-and-Lease-Lieferungen mit M3 Scout Cars und die Massenfertigung von leichten Panzern wie T-60 und T-70 machten den Fahrzeugtypen überflüssig. Offiziell blieb der BA-10 bei der Roten Armee bis 1943 im Einsatz.

Anders war die Situation für die deutsche Wehrmacht, die viele Fahrzeuge erbeutete. Für die chronisch mit Fahrzeugen unterversorgte Wehrmacht waren die Panzerwagen eine willkommene Ergänzung des eigenen Fuhrparks. Sowohl im eroberten Gebiet der Sowjetunion als auch auf dem Balkan setzten die Deutschen den Panzerwagen unter der Bezeichnung Panzerspähwagen Ba 10 203(r) bei den rückwärtigen Einheiten und im Partisanenkrieg ein. Hierbei erwies sich das Fahrzeug als ungemein wendig und effektiv.


Varianten


BA-10 sch-d (Zweiwegefahrzeug) in einem Museum in Werchnjaja Pyschma (2015)
BA-10 sch-d (Zweiwegefahrzeug) in einem Museum in Werchnjaja Pyschma (2015)

Erhaltene Fahrzeuge und Reproduktionen



Literatur




Commons: BA-10 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

На других языках


- [de] BA-10

[en] BA-10

The BA-10 (Russian: Broneavtomobil 10) was an armored car developed in the Soviet Union in 1938 and produced through 1941. It was the most produced Soviet pre-1941 heavy armored car – 3311 were built in three versions. These versions were the BA-10, the BA-10M (improved version with new radio), and the BA-10ZhD (equipped for dual railway/road use). The basic BA-10 design was developed from the BA-3 and BA-6 heavy armored cars. It had an improved GAZ-AAA chassis and improved armor (up to 15mm at front and turret). It was intended that the BA-10 would be replaced in 1941 by the BA-11 with diesel engine and more sophisticated armor design, but the outbreak of war prevented BA-11 production. The BA-10 was in Red Army service until 1945. Significant numbers of captured BA-10s were used by Finland (at least 24), Germany and other Axis powers in Europe.

[fr] BA-10

La BA-10 (russe : Broneavtomobil 10) était une automitrailleuse soviétique, développée dans les années 1930, et produite pour l'Armée rouge entre 1938 et 1941. Ce fut la voiture blindée soviétique de conception antérieure à l'opération Barbarossa la plus produite, puisque 3 311 unités furent construites, en trois versions.

[it] BA-10

Il BA-10, abbreviazione della dicitura completa in lingua russa Broneavtomobil 10, fu l'ultimo modello di autoblindo pesante prodotto dall'Unione Sovietica verso la fine degli anni trenta. Superiore ai pari classe nazionali ed esteri per armamento, il BA-10 rappresentò un buon mezzo da ricognizione ancorché attanagliato da alcuni difetti; fu costruito in migliaia di esemplari, ma il suo servizio fu relativamente breve a causa delle gravi perdite subite e per il subentrare dei carri armati leggeri nel ruolo di ricognitori.

[ru] БА-10

БА-10 (Броневой автомобиль 10 модель) — советский средний боевой бронеавтомобиль 1930-х годов.



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