Der M8 Greyhound war ein amerikanischer Spähpanzer des Zweiten Weltkriegs. Er wurde von den US-amerikanischen und britischen Truppen während des Zweiten Weltkriegs in Europa und im Fernen Osten eingesetzt. Der Radpanzer wurde in 11.667 Exemplaren bis zum Produktionsende 1944 bei Ford gebaut und war bis Ende der 1970er-Jahre noch bei einigen Armeen im Einsatz.
Im Juli 1941 startete das Beschaffungsamt der US Army die Entwicklung eines neuen schnellen Jagdpanzers als Ersatz für den M6 37 mm Gun Motor Carriage. Die Forderung lautete auf ein 6x4-Radfahrzeug, bewaffnet mit einer 37-mm-Kanone und einem koaxialen Maschinengewehr im Drehturm. Die Panzerung an der Vorderseite sollte 12,7-mm-Munition, an der Seite 7,62-mm-Munition standhalten können. Prototypen wurden gelieferte von Studebaker (T21), Ford (T22) und Chrysler (T23), alle ähnlich in der Auslegung und im Erscheinungsbild. Im April 1942 wurde eine Version des T22 von Ford ausgewählt. Mittlerweile war klar, dass die 37-mm-Kanone gegen die Frontpanzerung der deutschen Panzer nichts ausrichten konnte, so dass der neue Panzerwagen, nun bezeichnet M8 Light Armored Car, die Aufklärungsrolle zu übernehmen hatte. Die Serienfertigung konnte aufgrund von technischen Schwierigkeiten und Vertragsproblemen erst im März 1943 aufgenommen werden.
Die Briten nannten den M8 wegen seiner hohen Geschwindigkeit und der dünnen Panzerung nach der Hunderasse Greyhound.
Der M8 hatte einen oben offenen Drehturm mit einer Kanone 37 mm M6 und einem koaxialen Maschinengewehr 7,62 mm Browning; zur Flugabwehr besaß er zusätzlich ein 12,7-mm-Maschinengewehr M2. Die Besatzung bestand aus Kommandant, Richt-/Ladeschütze, Fahrer und Funker (der auch als Fahrer fungieren konnte). Fahrer und Funker saßen im vorderen Teil, während Kommandant und Richt-/Ladeschütze im Turm saßen, der Kommandant auf der rechten Seite. Das Fahrzeug war mit 80 Schuss 37-mm-Munition ausgerüstet (Fahrzeuge mit einem zweiten Funkgerät hatten weniger, manchmal nur 16 Schuss), 1500 Schuss 7,62-mm-Munition und 400 Schuss 12,7-mm-Munition. Außerdem waren 16 Handgranaten, vier Nebelwerfer (M1 oder M2), sechs Minen und Karabiner M1 vorhanden.
Die Panzerung reichte von 3 mm auf der Unterseite bis 19 mm auf der Vorderseite und am Turm. Der Greyhound wurde von einem Benzinmotor der Hercules Engine Company vom Typ JXD angetrieben.
Der M8 kam zum ersten Mal 1943 in Italien zum Einsatz und wurde von der US Army in Europa und im Fernen Osten verwendet. In Asien wurde er manchmal auch in seiner ursprünglichen Rolle als Jagdpanzer eingesetzt, weil er mit seiner 37-mm-Kanone die meisten Panzer der japanischen Armee bekämpfen konnte. Über 1000 Stück wurden an Großbritannien, Frankreich und Brasilien geliefert.
Das Fahrzeug galt als schnell, recht zuverlässig (nach der Lösung einiger technischer Probleme) und für Aufklärungszwecke als ausreichend bewaffnet. Die Aufklärungseinheiten kritisierten jedoch die mäßige Geländegängigkeit. In den bergigen Gegenden Italiens und im Schlamm und Schnee des europäischen Winters war der Einsatz des M8 mehr oder weniger auf die Straßen beschränkt, was seinen Wert als Aufklärungsfahrzeug einschränkte. Er war auch empfindlich gegenüber Landminen. Die Briten verstärkten die Bodenpanzerung manchmal durch Sandsäcke. Ein anderes Problem war, dass die Kommandeure die Aufklärungseinheiten oft zur Feuerunterstützung einsetzten, wofür die dünn gepanzerten M8 ungeeignet waren.
Die deutsche Wehrmacht konnte einige M8 und M20 erbeuten. Diese wurden mit deutschen Hoheitszeichen versehen und eingesetzt oder, beispielsweise beim Unternehmen Greif, auch mit den originalen Hoheitszeichen verwendet.
Die US Army sah sich bereits ab 1943 nach einem Nachfolger für den Greyhound um. Zwei Prototypen, Studebaker T27 und Chevrolet T28 wurden im Sommer 1944 fertiggestellt. Beide waren dem M8 überlegen, aber man entschied, das Projekt fallenzulassen.
Nach dem Krieg wurde der M8 für Besatzungszwecke verwendet, sah Kampfeinsätze im Koreakrieg und wurde von der US Army kurz danach außer Dienst gestellt. Eine Anzahl M8 wurde an die amerikanische Polizei abgegeben und war dort bis in die 1990er-Jahre im Einsatz. Frankreich verwendete den M8 bis zum Indochinakrieg. Viele zuvor von den USA, Großbritannien und Frankreich verwendete Fahrzeuge wurden in andere NATO-Staaten und Länder der Dritten Welt exportiert. Sie sind teilweise noch in einigen Ländern Afrikas und Südamerikas im Einsatz.
Ab 1951 wurde der M8 Greyhound nach Umbauten als Sonderwagen M8 beim deutschen Bundesgrenzschutz (BGS) und ab 1953 auch von den Bereitschaftspolizeien der Länder verwendet. Bei diesen Fahrzeugen wurde die Hauptbewaffnung entfernt und durch ein MG42 ersetzt. Der beim BGS „Geschützter Sonderwagen SW M 8“ genannte Spähpanzer wurden ab 1963 durch die neuen Sonderwagen I und II ersetzt.
Verwendet wurde der M8 von Algerien, Äthiopien, Belgien, Benin, Brasilien, Burkina Faso, Deutsches Reich (erbeutet, Wehrmacht), Deutschland (Bundesgrenzschutz), El Salvador, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Guatemala (Ejército de Guatemala), Haiti, Iran, Italien, Jamaika, Jugoslawien, Kamerun, Kolumbien, Demokratische Republik Kongo, Madagaskar, Marokko, Mexiko, Niger, Norwegen, Österreich, Peru, Portugal, Saudi-Arabien, Senegal, Südkorea, Südvietnam, Taiwan, Thailand, Togo, Tunesien, Türkei, USA, Venezuela, Zypern.
Der M20 war ein M8, bei dem der Turm durch einen niedrigen gepanzerten Aufbau (oben offen) und eine Ringlafette für ein schweres Maschinengewehr M2 (12,7 mm) ersetzt wurde. Eine Bazooka für die Besatzung sollte als Panzerabwehrwaffe dienen. Der M20 wurde hauptsächlich als FüFuPanzer und für die Aufklärung eingesetzt; viele dienten jedoch auch als Transportpanzer für Truppen und Material. Der M20 verfügte über eine ausgezeichnete Beweglichkeit und Geschwindigkeit und zudem über einen gewissen Panzerschutz. In der Rolle als FüFuPanzer war der M20 mit zusätzlichen Funkgeräten ausgerüstet.
Die ursprüngliche Bezeichnung war M10 Armored Utility Car; dies wurde in M20 geändert, um eine Verwechslung mit dem Jagdpanzer M10 Wolverine zu vermeiden. 3791 M20 wurden von Ford in den Jahren 1943 und 1944 gebaut.
Ende 1943 wurde eine Variante des M8 als Flugabwehrpanzer getestet. Das Fahrzeug wurde mit vier Maschinengewehren 12,7 mm in einem Turm von der Maxson Corp. bewaffnet. Das Antiaircraft Board entschied, das Projekt fallenzulassen, da es dem M16 unterlegen war.
Von der amerikanischen Firma NAPCO umgebaute M8. Die Kanone wurde durch ein Maschinengewehr 12,7 mm ersetzt, auf den Turm wurde ein Startgerät für die Panzerabwehrlenkwaffe BGM-71 TOW aufgesetzt. Einige so umgebaute Fahrzeuge wurden von Kolumbien verwendet.
Eine französische Umrüstung mit dem Turm des Spähpanzers Panhard AML 90.
Eine brasilianische Umrüstung. Die mittlere Achse wurde entfernt und ein neuer Motor (Mercedes-Benz OM-321) eingebaut. Nicht in Serie produziert.
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Panzer (Tanks) |
Leichte: Marmon-Herrington CTL • Combat Car M1 • Combat Car M2 • Light Tank M2 • Light Tank M3 • Light Tank M5 • Light Tank M22 Locust • Light Tank M24 Chaffee |
Pionier- und Bergepanzer |
M31 Tank Recovery Vehicle • M32 Tank Recovery Vehicle |
Panzerjäger und Jagdpanzer (Gun Motor Carriages/Tank Destroyer) |
M3 75mm Gun Motor Carriage • M6 Fargo • M10 Wolverine • T48 57mm Gun Motor Carriage • M18 GMC Hellcat • M36 GMC Jackson |
Selbstfahrlafetten |
M7 GMC Priest (105mm) • M8 GMC (75mm) • M12 Gun Motor Carriage (155mm) • M37 GMC (105mm) • M40 GMC Cardinal (155mm) • M41 GMC (155mm) • M2 Mortar Motor Carriage (4.2-inch) • M4 Mortar Carrier (81mm) • M21 Mortar Carrier (81mm) |
Panzerspähwagen |
M3 Scout Car • M4 Scout Car • T17 Deerhound • M8 Greyhound • M20 Armored Utility Car |
Gepanzerte Truppentransporter (Armoured Personal Carriers) |
M2 Half-track Car • M3 Half-track Personnel Carrier • M5 Half-track Personnel Carrier • M9 Half-track Car • M39 Armored Utility Vehicle |
Flugabwehr-Selbstfahrlafetten |
M13 Multiple Gun Motor Carriage • M14 Multiple Gun Motor Carriage • M15 Multiple Gun Motor Carriage • M16 Multiple Gun Motor Carriage • M17 Multiple Gun Motor Carriage • M19 Gun Motor Carriage |
Rad- und Kettenschlepper |
Caterpillar Sixty • CASE VAI Tractor • M2 Cletrac • M33 Full-Track Prime Mover • M34 Full-Track Prime Mover • M35 Full-Track Prime Mover • M4 High-speed Tractor • M5 High-speed Tractor • M6 High-speed Tractor • Autocar U-4044-T • Autocar U-5044-T • Autocar U-7144-T • Autocar U-8144-T • Diamond T 969 • Diamond T 980 • Pacific M26 • White 6x6 • Corbitt 50SD6 • Mack NO • International H-542 • FWD SU-COE • Ward La France M1 Wrecker • Mack LMSW Wrecker • Autocar U8144T |
Geländefahrzeuge |
1/4t Jeeps (Bantam, Willys, Ford) • Dodge WC 1/2t • Dodge WC 3/4t • Ford GTB 4x4 1 1/2t |
Lastkraftwagen |
GMC ACKW 2 1/2t • GMC CCKW 2 1/2t • International M-5H6 2 1/2t • Studebaker US6 • Dodge VK62B • Dodge T-234 • Brockway Model 260X |
Krankenwagen und Omnibusse |
Linn Multiplant Ambulance • Chevrolet Ambulance 1934 • Dodge WC-54 • Dodge WC-64 |
Amphibienfahrzeuge |
Ford GPA „Seep“ • M29 Weasel • GMC DUKW 353 • Landing Vehicle Tracked |
Personenkraftwagen |
Chevrolet • Ford • Plymouth • Buick • Oldsmobile • Packard Clipper • Cadillac Series 75 |
Motorräder |
Cushmann 53 Autoglide • Harley-Davidson WLA • Harley-Davidson ELA • Harley-Davidson XA • Indian 841 • Indian 340 • Indian 640-A • Indian 640-B • Simplex Servi-Cycle |
Militäranhänger |
5-ton Stake-Platform Semitrailer 1944 • 10-ton Stake-Platform Semitrailer 1944 • 5-ton Van Semitrailer • Signal Corps Van Semitrailer • 10-ton Ponton Semitrailer • 25-ton Ponton Semitrailer • 7-ton Ponton Dolly • 1-ton Trailer Ben Hur • M10 Ammunition Trailer • 10-cwt Trailer |
Prototypen und Kleinserien |
Medium Tank M7 • T14 Assault Tank • T18 Boarhound • Medium Tank T20 • Medium Tank T23 • Heavy Tank T26E2 • Super Heavy Tank T28 • Heavy Tank T29 • Heavy Tank T30 • Heavy Tank T34 • M44 Armored Utility Vehicle • M38 Wolfhound |