Der Sexton (Küster oder auch Totengräber) war eine britische Selbstfahrlafette im Zweiten Weltkrieg.
Sexton | |
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![]() Sexton in Deurne im September 1944 | |
Allgemeine Eigenschaften | |
Besatzung | 6 (Kommandant, Fahrer, Funker, Richtschütze, 2 × Ladeschütze) |
Länge | 6,12 m |
Breite | 2,71 m |
Höhe | 2,44 m |
Masse | 25 Tonnen |
Panzerung und Bewaffnung | |
Panzerung | 15–32 mm |
Hauptbewaffnung | 25-Pfünder-(87,6-mm)-Haubitze |
Sekundärbewaffnung | 2 × LMG Bren |
Beweglichkeit | |
Antrieb | Wright R-975 400 PS |
Geschwindigkeit | 42 km/h |
Leistung/Gewicht | 16 PS/Tonne |
Reichweite | 290 km |
Die britische Armee suchte Anfang 1941 ein passendes gepanzertes Fahrzeug für den Einbau der britischen Standard-25-Pfünder-Haubitze. Die Erfahrungen mit der Bishop Self-propelled gun zeigten dessen schlechte Eignung, deshalb musste eine andere Lösung gefunden werden. In den USA entstanden unter der Bezeichnung T 51 einige Selbstfahrlafetten, der M7 Priest, allerdings fehlten auch in den Staaten die Kapazitäten für die Serienproduktion des britischen Artillerieträgers.
Das Projekt erhielt weitere Zuwendung, als 1942 der Aufbau britischer Panzerstreitkräfte forciert wurde. Dabei wurden Forderungen der Panzerkommandeure (insbesondere der in Nordafrika kämpfenden) nach mobiler Artillerie, die mit den Panzern mithalten konnte, laut.
Bei der weiteren Suche stieß der zuständige Ausschuss auf Kanada, wo die Montreal Locomotive Works in Sorel mit dem Cruiser Tank Ram Mk I einen vom Fahrgestell her dem M3 Lee/Grant (wie auch der M7 Priest) ähnlichen Panzer bauten. Der Ram wurde bereits als veraltet angesehen, so dass dessen Produktionskapazitäten frei wurden. Auf dieses sauber konstruierte Fahrgestell wurde 1942 das britische 25-Pfünder-Geschütz gesetzt. Ein offener Aufbau sorgte für ein gutes Seitenrichtfeld und volle Erhöhung, so dass das Geschütz im Gegensatz zum Bishop seine Wirkung voll entfalten konnte. Bei der Konstruktion wurden viele Erfahrungen und Vorteile des M7 Priest verarbeitet. Die Kombination wurde als Sexton bekannt, der hauptsächlich als Feldartilleriewaffe eingesetzt wurde, um Panzerabteilungen zu unterstützen. Das Fahrzeug trug insgesamt 112 Schuss Munition, zu denen neben Spreng- und Nebelgranaten 18 Panzersprenggranaten gehörten. Die Produktion begann 1943, bis 1944 hatte er den M7 Priest fast vollständig aus der britischen Armee verdrängt. 1944 und 1945 wurde der Sexton auch in Nordwesteuropa verwendet. Bis zum Auslaufen der Produktion waren insgesamt 2150 Stück gebaut worden. Als wichtigste Variante gilt der speziell gebaute Befehlspanzer ohne Geschütz, aber mit zusätzlichen Funkgeräten. Als zuverlässige, robuste und wirksame Waffe blieb der Sexton bis in die 1950er-Jahre im Dienst der britischen und kanadischen Armee und bis vor kurzem im Dienst anderer Staaten.
Kenngröße | Daten |
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Produzent | Montreal Locomotive Works |
Gewicht | 25,85 t |
Besatzung | 6 (Kommandant, Fahrer, Schütze, Ladeschütze, Richtschütze und Funker) |
Bewaffnung | |
Hauptwaffe | ein 25-Pfünder (87,6 mm) mit 112 Schuss (Seitenrichtbereich: links=25°; rechts 40°) |
Nebenbewaffnung | 2 × 7,7-mm-MG Bren mit 50 Magazinen, 2 × 9-mm-Sten-MPi, 12 Handgranaten, Signalpistole, 12,7-mm-MG Browning M2 |
Motor | luftgekühlter 9-Zylinder-Sternmotor Wright-Continental R975-4, 400 PS / 298,3 kW |
Kraftstoff | Benzin |
Höchstgeschwindigkeit | 42 km/h (Straße) |
Reichweite | 290 km |
Panzerung | bis zu 32 mm |
Maße | |
Länge | 6,12 m |
Breite | 2,72 m |
Höhe | 2,44 m |
Bodendruck | 0,81 kg/cm^2 |
Kletterfähigkeit bis zu | 0,61 m |
Furttiefe | 1,22 m |
Grabenüberwindung bis zu | 2,51 m |
Einführung | 1941 |
Nutzung | 1941 bis 1956 (Kanada bis 1959; Importstaaten teilweise bis heute) |
Bauzeit | 1941 bis Ende 1945 |
Stückzahl | 2150 |
Die ersten 125 hergestellten Fahrzeuge
Zusätzliche Kästen für Batterien und zugehörigen Generator am Heck.
Beim Sexton GPO (Gun Position Officer / Befehlspanzer) wurde das Geschütz entfernt, um Platz für ein Funkgerät No. 19 zur Lenkung des Artilleriefeuers zu schaffen.
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Leichte Panzer |
Mk I • Mk II • Mk III • Mk IV • Mk V • Mk VI • Mk VII „Tetrarch“ • Vickers Mk E • M3 Stuart (US) • M5 Stuart IV (US) • M22 Locust (US) • M24 Chaffee (US) |
Mittlere Panzer |
Medium Mark I • Medium Mark II • Cruiser Mk I • Cruiser Mk II • Cruiser Mk III • Cruiser Mk IV • Cruiser Mk V „Covenanter“ • Cruiser Mk VI „Crusader“ • Cruiser Mk VII „Cavalier“ • Cruiser Mk VIII „Centaur“/„Cromwell“ • Cruiser Mk VIII „Challenger“ • Comet • Centurion • M3 Lee/Grant (US) • M4 Sherman (US) • Sherman Firefly |
Infanterieunterstützungspanzer | |
Schützenpanzerwagen |
Universal Carrier • Loyd Carrier • Ram Kangaroo (CAN) • Terrapin Mk I • M3 (US) |
Panzerspähwagen |
Standard Beaverette • Rolls-Royce Armoured Car • Lanchester 6×4 • Humber LRC • AEC • Coventry • Daimler Dingo • Guy • Humber • Marmon-Herrington • Morris CS9 • T18 Boarhound (US) |
Panzerjäger und Jagdpanzer |
AEC Mk I Deacon • Archer SP 17 • Achilles SP 17 • M10 Wolverine (US) |
Panzerartillerie und Selbstfahrlafetten |
Bishop 25 pdr • Sexton 25 pdr • Priest (US) |
Artillerie-Zugmaschinen |
AEC Matador • Morris CDSW • Morris C8 • Scammell Pioneer • CMP FAT |
Lastkraftwagen |
CMP truck • Bedford QL • Austin K2 • Austin K5 • Bedford OY • Leyland Retriever |
Schwerlasttransporter |
M19 Tank Transporter • Scammell Pioneer • Mack EXBX |
mil. PKW / Nutzfahrzeuge / Motorräder |
Ford Fordor • Humber M1938 • Tilly • Willys MB (US) • Welbike • Royal Enfield WD/RE • James ML • Matchless G3/L |