Der Semovente da 75/18 war ein italienisches Sturmgeschütz, das im Zweiten Weltkrieg eingesetzt wurde. Der Name ist die italienische Entsprechung des Begriffs Selbstfahrlafette. Das Fahrzeug bestand aus einem Aufbau mit einem relativ modernen Geschütz, den man auf die Wanne veralteter Panzertypen gesetzt hatte.
Semovente da 75/18 | |
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![]() Semovente da 75/18 M42 | |
Allgemeine Eigenschaften | |
Besatzung | 3 Mann |
Länge | 4,92 m |
Breite | 2,20 m |
Höhe | 1,85 m |
Masse | 14,4 t |
Panzerung und Bewaffnung | |
Panzerung | bis zu 50 mm |
Hauptbewaffnung | 1 × 75-mm-L/18 Modello 34 |
Sekundärbewaffnung | 1 × 8-mm-MG Breda 38 mit 1104 Schuss |
Beweglichkeit | |
Antrieb | Diesel 145 PS (108 kW) |
Geschwindigkeit | 32 km/h |
Leistung/Gewicht | 10,06 PS/t (7,5 kW/t) |
Reichweite | 230 km |
Auf Vorschlag des italienischen Oberst Sergio Berlese, ein Gegenstück zum deutschen StuG III zu entwickeln, benutzte man den Kampfpanzer M13/40, um bis zum Februar 1941 die ersten Prototypen einer solchen Waffe zu bauen.[1] Das Konzept des StuG mit einem gepanzerten festen Aufbau wurde übernommen, als Waffe wurde das Gebirgsgeschütz 75 mm L/18 Modello 34 modifiziert und mit einem Seitenrichtbereich von 40° in den Aufbau verbaut. Als Antrieb verwendeten die ersten Fahrzeuge noch den mit 125 PS (91,93 kW) schwächeren Dieselmotor des M13/40-Panzers, spätere Baumuster auf Basis des M14/41 erhielten einen 145 PS (108 kW) leistenden Diesel. Modelle auf Basis des M15/42 wurden von einem Benzinmotor mit 192 PS angetrieben. Der genietete Aufbau war an der Frontseite in zwei Lagen bis zu 50 mm dick gepanzert.
Die 75-mm-Hauptbewaffnung produzierte mit 18 Kaliberlängen nur eine geringe Mündungsgeschwindigkeit und war deshalb gegen fahrende Ziele nur bedingt zu verwenden. Das Geschoss flog bei maximaler Rohrerhöhung bis zu 9500 m weit. 44 Granaten konnten mitgeführt werden – einige Mannschaften sollen jedoch bis zu 100 Geschosse in den Innenraum gezwängt haben.[2] Neben Sprenggranaten konnte ein Effeto Pronto genanntes Hohlladungsgeschoss mit 70 mm Durchschlagsleistung gegen Panzer verschossen werden.[2]
Weiterentwicklungen des 75/18 führten zu zwei ähnlichen Modellen auf Basis des Panzers M15/42. Der Semovente da 75/34 war mit einer längeren 75-mm-Kanone bewaffnet und der Semovente da 105/25 mit einer 105-mm-Kanone.[2]
Der Semovente da 75/18 wurde ab 1941 an die italienische Armee ausgeliefert. Das Fahrzeug wurde sowohl als Sturmgeschütz im direkten als auch als Divisionsartillerie mit indirektem Feuer eingesetzt. Zwei Batterien zu je vier 75/18-Fahrzeugen waren der Artillerieabteilung einer italienischen Panzerdivision zugewiesen.
Das 75/18-Sturmgeschütz kam vor allem ab Januar 1942 in Nordafrika zum Einsatz. Dort waren diese Sturmgeschütze die einzigen italienischen Militärfahrzeuge, welche trotz ihrer Nachteile (schwacher Motor, beengtes Inneres) den alliierten Panzern durch ihre 75-mm-Kanone etwas entgegenzusetzen hatten. Da sie auf 500 m eine 70-mm-Panzerung durchschlagen konnten, waren sie in der Lage, die alliierten Standardpanzer M3 Lee/Grant und später M4 Sherman zu zerstören. Ihre geringe Silhouette sowie ihre im Vergleich zu den mittleren Panzern dicke Panzerung erwiesen sich ebenfalls als großer Vorteil. Da sie allerdings niemals in größeren Stückzahlen produziert wurden, konnten sie dennoch nicht die Unzulänglichkeiten der italienischen Panzerwaffe ausgleichen, die sich hauptsächlich auf die M13/40-Panzer stützte. So verfügten die italienischen Truppen während der zweiten Schlacht von El Alamein lediglich über 30 Semovente 75/18.[2]
Nach der Kapitulation Italiens im September 1943 stellte die deutsche Wehrmacht 131 beschlagnahmte 75/18 unter dem Namen Sturmgeschütz M40 (i) oder M41 (i) in Dienst ihrer Sturmartillerietruppe. Da die Panzerfabrik im deutschen Einflussbereich lag, wurde dort die Produktion unter deutscher Leitung fortgesetzt.
Insgesamt wurden 467 Semoventi 75/18 gebaut (60 M40, 162 M41 sowie 190 + 55 M42), 55 davon nach der italienischen Kapitulation im September 1943.
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Panzer und Sturmgeschütze |
Tanketten: CV33 • CV35
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Selbstfahrlafetten (Autocannoni) |
75/27 CK auf Ceirano 50 CMA • Lancia Ro da 76/30 • Fiat 634N da 76/30 • 90/53 su Breda 52 • 75/27 su TL37 • 90/53 su Lancia 3Ro • 100/17 su Lancia 3Ro • 102/35 su Fiat 634N • Breda 501 • 65/17 su Morris CS8 |
Gepanzerte Fahrzeuge (Spähfahrzeuge / Infanterieschlepper) |
Spähwagen (Autoblinda): AB40 • AB41 • AB43 • Fiat 611 • Fiat-Terni Tripoli • Lancia LZ • Lancia Lince
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Halb- und Vollkettenschlepper |
Breda Tipo 61 • Fiat 727 • Fiat 40 Boghetto • Fiat-OCI 708 CM • Fiat 700 C |
Geländefahrzeuge |
Camionetta desertica AS37 • Fiat-SPA AS42 Sahariana • Fiat-SPA AS43 |
Zugkraftwagen (Rad) |
Breda TP32/TP33 • Breda TP40/TP41 • Fiat-SPA TL37 • SPA TM40 • SPA TM41 • Pavesi Mod.26 • Pavesi Mod.30 • Pavesi TL31 |
Lastkraftwagen |
Lastkraftwagen 4xX: OM Autocaretta • Autocaretta SPA CL39 • Alfa Romeo 430 (CM50) • Alfa Romeo 500 (CM50) • Alfa Romeo 800 RE • Bianchi Mediolanum • Bianchi Miles • Ceirano 47 CM • Ceirano 50 cm • Fiat 508M Camioncino • Fiat 1100 Camioncino • Fiat 618C • Fiat 621 • Fiat 626 • Fiat 633NM • Fiat 634N • Fiat 666 • Fiat-SPA 36R • Fiat-SPA 38R • Fiat-SPA AS37 • Fiat-SPA 25 C/10 • SPA CL39 • Fiat-SPA T40 • Isotta Fraschini D. 65 • Isotta Fraschini D. 70 M • Isotta Fraschini D. 80 • Lancia Ro • Lancia 3Ro • Lancia EsaRo • OM 4OMF • OM Taurus • OM Ursus
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Kraftomnibusse und Krankenkraftwagen |
Kraftomnibusse: Alfa Romeo 500DR • Bianchi Miles • Fiat 626RNL • Fiat-SPA 25 C/12 • Fiat-SPA 38R
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Personenkraftwagen |
Alfa Romeo 6C2500 Col. • Bianchi S 4 • Bianchi S 6 • Bianchi S 9 Coloniale • Bianchi VM 6 C • Fiat 500 • Fiat 508 Berlina • Fiat 508 M • Fiat 508 CM • Fiat 518 Coloniale • Fiat 1100 • Fiat 1500 • Fiat 2800 CMC • Lancia Aprilia Berlina • Lancia Aprilia Coloniale • Lancia Artena Militare |
Motorräder und Dreiräder |
Motorräder: Benelli 37 • Bianchi 500 M • Frera 250 • Gilera 500 LTE • Gilera Marte • Gilera 500 VT • Moto Guzzi Airone • Moto Guzzi Alce • Moto Guzzi Alce Attrezzato • Moto Guzzi GT 17 • Sertum 250 • Sertum 500 • Volugrafo Aermoto 125
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